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In unserem zweiten Ausblick für 2025 gehen wir einem Thema nach, das viele von euch dieses Jahr beschäftigt hat: Nachhaltiges Wirtschaften. Denn die Klimakrise kostet nicht nur Geld und Leben, sie verlangt auch Innovationen. Tina Deutsch, Mitgründerin des Kontext Institut für Klimafragen, erklärt, welche Themen uns nächstes Jahr beschäftigen werden.

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Was kommt auf Unternehmer:innen 2025 in Sachen Nachhaltigkeit zu, worauf sollte man sich vorbereiten?  

Tina Deutsch: Viele würden jetzt sagen: schon wieder neue Regulierungen. Und das stimmt einerseits. Denn mit dem neuen Jahr gelten das EU-Lieferkettengesetz und die Ausweitung der EU-Nachhaltigkeitsberichterstattung.  Die neuen gesetzlichen Bestimmungen können aber auch eine riesige Chance bieten: Denn sie erfordern von Unternehmen, dass sie Aspekte der Nachhaltigkeit in ihre strategischen Pläne miteinbeziehen. So lassen sich Prozesse im eigenen Unternehmen optimieren und im Idealfall sogar neue Geschäftsfelder erschließen. Zudem legen Kunden:innen, Investor:innen und Mitarbeiter:innen zunehmend großen Wert auf Nachhaltigkeitskriterien. Nachhaltigkeit ernst zu nehmen, hilft also nicht nur der Umwelt und Gesellschaft, sondern auch dem eigenen Erfolg. In Österreich und Europa würde uns ein größerer Fokus auf Business Opportunities – und ein kleinerer auf Systemkritik – ganz guttun. 

Habt ihr durch eure Recherchen Marktlücken und Geschäftsideen entdeckt, die spannend wären?  

Ähnlich wie bei der Industrialisierung und der Digitalisierung ist die Ökologisierung ein unglaublicher Treiber von Innovation und Chancen und eröffnet enorm viele neue Geschäftsfelder: 

  • Im Bereich Gebäude: beispielsweise Dienstleistungen oder Produkte für Passivhäuser, energieeffiziente Renovierungen und nachhaltige Baustoffe 

  • Bei Energie und Energiespeicherung: Plug-in-Solaranlagen, Entwicklung von innovativen Lösungen für die Speicherung erneuerbarer Energie, z. B. in Batterien oder Wärmespeicher 

  • Alles rund um E-Mobilität und Ladeinfrastruktur: z.B. der Ausbau von Lade- und Batterietauschstationen für Elektrofahrzeuge 

  • Nachhaltige Ernährung: alternative Proteinquellen, Upcycling von Lebensmitteln, usw. 

Die Ökologisierung der Wirtschaft ist also ein guter Nährboden für Innovationen, die auch ganz neue Anforderungen an Unternehmen und Arbeitnehmer:innen (Stichwort: Green Jobs) stellen werden. 

Klima-Investitionen in der Wirtschaftskrise, geht das?

Die meisten Unternehmer:innen und Aufsichtsrät:innen haben bereits sehr klar erkannt, dass Investitionen in die Ökologisierung zugleich Investitionen in Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze sind. Da geht es also nicht um ein entweder-oder oder ein zuerst-und dann, sondern um ein sowohl-als auch. Investitionen in die Ökologisierung lohnen sich mehrfach: Bei Kontext haben wir in einer Analyse mit Cambridge Econometrics am Beispiel des Net-Zero Industry Act der EU gezeigt, dass bis zum Jahr 2040 jeder zusätzlich investierte Euro in die Ökologisierung der Industrie sein Vierfaches an Wirtschaftsleistung generiert, 2050 ist es sogar das Fünffache. Bis dahin kann eine ambitionierte Industriepolitik in der EU 2,5 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. 

Und diese Entwicklung liegt nicht in ferner Zukunft. Wir beobachten sie bereits heute: Energieintensive Unternehmen siedeln sich zunehmend dort an, wo ihnen etwa mit Windkraft und Photovoltaik verlässlich günstiger Storm zur Verfügung steht (der sogenannte “Renewables Pull Effekt”). Und wir beobachten, dass der globale Wettbewerb um Zukunftstechnologien, wie E-Mobilität, Photovoltaik, Batterien etc. längst begonnen hat. China und die USA sind in diesen Bereichen schon weiter. Die Folgen davon bekommt gerade die deutsche Automobilindustrie schmerzhaft zu spüren. Die Ökologisierung der Wirtschaft stehen nicht nur in keinem Widerspruch zu neuem Wohlstand. Sie ist die Voraussetzung dafür. Kein Geld in Klimaschutz zu investieren, schadet also doppelt: ökologisch und ökonomisch.  

Wirtschaft

Die Internationale Energieagentur rechnet nächstes Jahr mit einer Rekordnachfrage nach Kohle. Zurückzuführen ist die Entwicklung auf den steigenden Bedarf in China und Indien, erst 2027 soll die globale Nachfrage zurückgehen. (Guardian)

Die Drogeriekette dm startet nächstes Jahr eine Online-Apotheke für rezeptfreie Medikamente. (Handelsblatt)

Nissan und Honda verhandeln Berichten zufolge über eine Fusion. (CNN)

Vera Wang verkauft ihre gleichnamige Modemarke an die Private-Equity-Firma WHP Global, die Gründerin soll als Chief Creative Office an Bord bleiben. (Fashiondive)

Tech

“Series J”: Die Datenanalyseplattform Databricks sammelt zehn Milliarden US-Dollar Risikokapital ein und erhöht seine Bewertung damit auf 62 Milliarden Dollar. (TechCrunch)

YouTube will durch eine Partnerschaft mit der Agentur CAA Promis mehr Kontrolle über KI-generierte Fakes geben. (The Hollywood Reporter)

Salesforce launcht im Februar die nächste Generation seines KI-Tools Agentforce und will dafür 2.000 Sales-Fachkräfte einstellen. (CNBC)

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Lisa

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