Es war kein einfaches Jahr (oder auf österreichisch: es war zach): So lautet der Tenor unter Unternehmer:innen, mit denen ich mich in den vergangenen Monaten ausgetauscht habe. Während Projekte und Aufträge früher gefühlt einfach hereinkamen, waren Absagen, Verschiebungen oder Budgetkürzungen in diesem Jahr fast an der Tagesordnung. Es ist zwar beruhigend, dass dies offenbar an der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und Stimmung liegt, aber Entscheider:innen – ob Unternehmer:in oder Führungskraft – können aus dem Jahr 2025 mitnehmen, dass wir uns ständig neu erfinden müssen. Denn Transformationen passieren schneller denn je, wie die folgenden fünf Ereignisse aus den vergangenen zwölf Monaten veranschaulichen.

Optimismus ist in dieser Zeit ist schwierig, aber notwendig. Denn die Gewinner:innen dieser Krise sind diejenigen, die jetzt vorwärtsdenken und sich nicht die gute alte Zeit zurückwünschen. Not gonna lie, das fällt auch mir schwer. Wir sollten die Pause vor und nach dem Jahreswechsel deshalb nutzen, um zu reflektieren und das nächste Jahr zu planen. Danke, dass ihr uns und Smart Casual dieses Jahr begleitet hat und wir euch immer wieder mit neuen Infos und Trends versorgen durften!

Im Januar sorgte das chinesische KI-Tool DeepSeek mit der Ankündigung, effizienter als ChatGPT zu arbeiten, für Aufmerksamkeit – und Nervosität an der Börse bei KI-Aktien. Heute sprechen wir kaum mehr über DeepSeek, aber wie wir damals schon geschrieben haben: DeepSeek ist ein Platzhalter für alle Disruptionen, die wir in den nächsten Jahren erleben werden.

Vor einem Jahr gab es zwischen den USA und Europa kaum Zölle. Mit der neuen US-Präsidentschaft eskalierte jedoch im April ein Handelsstreit zu einem kurzfristigen Börsencrash. Mitte des Jahres schaffte es die US-Regierung, dass die EU neue Zölle von einem ihrer wichtigsten Handelspartner als Erfolg feierte, weil die Abgaben letztlich niedriger ausfielen als von Trump angedroht.

Im Juli erreichte Nvidia als erstes Unternehmen weltweit einen Marktwert von vier Billionen US-Dollar. Nur drei Monate später folgte der nächste Meilenstein: Der Börsenliebling ist mittlerweile mehr als fünf Billionen US-Dollar wert. Über kein anderes Unternehmen wurde dieses Jahr so viel geschrieben und spekuliert wie über den Chip-Hersteller – nicht zuletzt wegen seiner Partnerschaft mit OpenAI und den anhaltenden Problemen mit China.

Der Prothesenhersteller Ottobock ging im Oktober an die Börse, es war der größte Handelsstart in Frankfurt in diesem Jahr. Für nächstes Jahr werden nicht nur in Europa, sondern auch international mehr Börsengänge erwartet. Historisch könnte der OpenAI-IPO werden.

Dieses Jahr war geprägt von großen Kündigungswellen: So will Amazon in den nächsten Jahren 14.000 Stellen einsparen, Lufthansa bis zu 4.000. Auch andere Konzerne kündigten entsprechende Maßnahmen in dieser Größenordnung an. Demgegenüber stehen massive Investitionen im KI-Bereich, beispielsweise in Rechenzentren, Infrastruktur und Partnerschaften mit den wichtigsten KI-Unternehmen. Diese Ambivalenz zeigt den Wandel in der Wirtschaft, den wir dieses Jahr gespürt haben und der sich im kommenden Jahr fortsetzen wird. Beinahe jede Branche ist im Umbruch und muss gleichzeitig in die Zukunft investieren.

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